Kombi 3/4 auf dem Bauernhof

05.10.2017

Wie gesund Milch ist und warum, das ist wohl nicht jedem ganz so klar. Und genau hier setzte der besondere Schultag an, der die Vorzüge der Milch und all der Produkte, die daraus gewonnen werden, in den Fokus rückte. Wie das allerdings genau funktioniert, mit der “Milchgewinnung”, das erlebten die Mädchen und Buben der Kombiklasse 3/4 auf dem Sponfeldner Hof von Maria und Ludwig Sponfeldner im Ortsteil Roßbach.

Maria Sponfeldner begrüßte zuerst die 20 Kinder der Grundschule Chamerau mit ihrer Klassenleiterin Martina Greisinger und Praktikantin Mona Purschke sowie Renate Schedlbauer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Zuerst durften die Kinder mit Renate Schedlbauer eine gesunde Pausenbrotzeit mit Milch- und Milchprodukten herstellen. Zu Bananen-Schoko-Milch gab es Butter- und Käsebrote, Tomaten, Gelbe Rüben und Gurken sowie als Nachspeise von den Kindern selbst zubereiteten Obstsalat. Die gesunden Sachen fanden begeisterte Abnehmer, bevor es auf Besichtigungstour durch den Bauernhof ging.

Die Schulmilchbeauftragte Renate Schedlbauer hatte für die Kinder eine kleine Aufgabe vorbereitet. Sie durften bei verschiedenen Lebensmitteln den Calciumgehalt feststellen und konnten so den Calcium-Tagesbedarf von 900 Milligramm (mg) für ein Schulkind mit neun Jahren ermitteln. Sehr überrascht waren sie, dass neun Scheiben Vollkornbrot nur 99 mg oder ein Kilo Kartoffeln 60 mg Calcium beinhalten. Große Mengen von unterschiedlichen Lebensmitteln werden benötigt, um den Calciumbedarf zu decken. Gemeinsam wurde dann festgestellt, dass die Milch ein wichtiges Powergetränk mit hochwertigem Eiweiß, mit leicht verdaulichem Milchfett, Laktose und wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen ist. Calcium ist hier als wichtigster Mineralstoff vorhanden. Deshalb sind Milch und Milchprodukte die besten Calciumlieferanten. Schon ein Glas Milch, ein Joghurt und ein Käsebrot decken den Tagesbedarf eines Schülers. Mit einer kleinen Rechen-Aufgabe wurde dann das bekannte “Milky Way” mit einem Glas Vollmilch verglichen. Hier waren natürlich auch alle überrascht, wie viele Riegel benötigt werden, um die gleiche Menge Calcium wie ein mit einem Glas Milch zu erreichen.

Wie aus einem Kälbchen eine Kuh wird, erfuhren die Mädchen und Buben dann im “Kindergarten” des Bauernhofes. Jede Kuh bekommt pro Jahr ein Kalb. Jede Kuh von den 40, die sich auf dem Sponfeldnerhof befinden, gibt im Durchschnitt am Tag 20 Liter Milch. Weil die Bauernhöfe immer größer werden und die Milchkühe immer mehr, kann man sie nicht mehr von Hand melken. Diese Arbeit erledigen am Sponfeldnerhof die Melkmaschinen. Im Melkstand testeten die Chamerauer Grundschüler dann auch gleich die Saugkraft der Maschine. “Das saugt ja ganz gewaltig”, stellten die Kinder fest, als sie die Hand vor die Zitzengummis hielten.

Anschließend zeigte Maria Sponfeldner den Kindern, wie man Butter selbst herstellen kann. Mit Muskelkraft und Ausdauer schüttelten die Kinder die bereitgestellte Sahne in einem Glas so lange, bis das Endprodukt Butter herauskam.

Den Schülern wurde der Stall gezeigt, die Fütterungsvorrichtungen und die Zusammenstellung des Futters. Mit Eimern ausgerüstet und unter fachkundiger Anleitung sammelten die Kinder die Zutaten für eine Tages-Futterration für eine Kuh. Aufgeschichtet waren danach 20 Kilo Grassilage, 20 Kilo Maissilage, neun Kilo Kraftfutter und Heu, also eine riesige Menge, die die Kinder in Erstaunen versetzte. Überrascht waren die Kinder, als sie von Ludwig Sponfeldner erfuhren, dass eine Kuh am Tag bis zu 120 Liter Wasser benötigt. Im Stall durften die Kinder die Tiere streicheln und selbst aktiv werden. Es gab viele Aufgaben zu erledigen, vom Verteilen der Gras- und Maissilage, über das Erkunden und Ausprobieren der Selbsttränken für die Kälbchen, bis zum Zusammenstellen einer Futterration für die älteren Rinder hatte man allerhand zu tun. Eine Kuh stellt in einzigartiger Weise aus Futter und Wasser Milch her.

Zum Abschied wurde den Landwirten Maria und Ludwig Sponfeldner für die Bereitschaft gedankt, dass sie ihren sehenswerten Hof geöffnet haben, sowie für die Gastfreundschaft, die die Besucher erfuhren. Nach erlebnisreichen Stunden trat die Klasse wieder den Heimweg an.