Schulsanitäter an unserer Schule

08.07.2019

Auch an Schulen passieren jährlich viele Unfälle. In solchen Fällen sind auch junge Menschen gefragt, die nicht nur zuschauen, sondern die auch wissen, was zu tun ist und helfen können. Beim Schulsanitätsdienst leisten die Schüler einen wertvollen Beitrag für schnelle, kompetente Erste Hilfe in Ernstfällen. Während des gesamten Schuljahres sind Teams in Bereitschaft und stehen in den Pausen und beispielsweise bei Wandertagen als Helfer bereit. Sie behandeln kleinere Verletzungen und kümmern sich um Kinder, denen es nicht gut geht. Sie trösten und ermutigen. Dabei werden die Helfer natürlich nicht allein gelassen, die Lehrkräfte unterstützen sie dabei. Die Schüler sind erfahrungsgemäß mit Begeisterung und großem Pflichtgefühl bei der Sache und geben so ein Beispiel, wie Schule gemeinsam achtsam gelebt werden kann. Somit leistet der Schulsanitätsdienst auch einen wertvollen Beitrag zum sozialen Lernen.

Premiere für die Grundschule und den Landkreis

An der Grundschule Chamerau wurden nun 18 Schülerinnen und Schüler der Klasse 2 zu Schulsanitätern ausgebildet. Ausbilder war Michael Hilpl von der BRK-Bereitschaft Cham. Die offizielle Indienststellung des neuen Schulsanitätsdiensts fand am Montag an der Grundschule Chamerau mit Rektorin Claudia Mühlbauer, Klassen- und Kooperationslehrerin Caroline Bauer im Beisein von Theo Zellner, dem Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes statt. Als weitere Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes konnten begrüßt werden: Bereichsvorsitzender Wolfgang Ludwig, stellvertretende Vorsitzende der Jugendarbeit Sabine Rackl, Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner, Lehrgangsleiter Michael Hilpl sowie Schulbeauftragter Stefan Raab. Weitere Gäste waren der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Chamerau Johann Robl, die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Nicole Bergmann sowie natürlich die Hauptpersonen, die Kinder der Klasse 2.

In ihren einführenden Worten führte Rektorin Claudia Mühlbauer aus, wie es dazu kam, dass an der Grundschule Chamerau der Wunsch entstand, Schulsanitäter auszubilden. An dieser Schule wird das Leitbild „Gemeinsam achtsam“ mit Leben gefüllt. Es wird großer Wert auf den achtsamen Umgang mit sich selbst, den anderen und mit der Umwelt gelegt. Im Rahmen der Schulentwicklung fragte sich das Kollegium, welche neuen Akzente man setzen könne, um den achtsamen Umgang mit sich selbst und untereinander weiterzuentwickeln und zu fördern. Die Einrichtung eines Schulsanitätsdiensts wurde angestrebt und mit der Unterstützung des Bayerischen Roten Kreuzes durchgeführt. So werden die Kinder achtsamer dahingehend, wem es nicht so gut geht, wer in irgendeiner Form Hilfe braucht. Sie werden darin bestärkt, dass jeder, egal wie klein oder groß, helfen kann. Jede Art von Hilfe ist besser, als einfach wegzuschauen.
Im Gegensatz zu anderen Schulen, die meist ältere Kinder ab der 4. Klasse ausbilden, entschloss sich die Grundschule Chamerau in Abstimmung mit dem Schulbeauftragten des BRK Stefan Raab, dies schon Ende der 2. Klasse in Angriff zu nehmen. Der Vorteil der früher beginnenden Ausbildung liegt darin, dass die Grundschule somit 2 Schuljahre lang davon profitieren kann.
Claudia Mühlbauer bedankte sich ganz herzlich bei Caroline Bauer, die die Organisation in die Hand genommen hatte, beim Bayerischen Roten Kreuz für die Unterstützung und weitere Begleitung sowie bei den Kindern für ihren Eifer und ihren Einsatz.

Auch der stellvertretende Bürgermeister Johann Robl freute sich über die Initiative der Schule und die bereichernde Zusammenarbeit mit dem BRK. Das Helfen, auch als soziale Kompetenz, müsse sich von Kindheit an entwickeln können, um dann immer weiter vertieft zu werden.

Helfen können steigert die Selbstkompetenz

BRK-Präsident Theo Zellner fand sofort einen Draht zu den Schülern. Als er fragte, wie sie die Ausbildung empfunden haben, antwortete spontan ein Schüler: „Helfen ist cool“. Theo Zellner nannte es etwas Besonderes, wenn man helfen könne. Es steigere auch das eigene Selbstwertgefühl. Schulsanitäter erhöhen die Sicherheit an der Schule. Es wäre schön, wenn der eine oder andere später evtl. auch das Jugendrotkreuz unterstützt oder vielleicht sogar einmal eine Ausbildung zum Sanitäter mache und z.B. beim Rettungsdienst tätig werde.
Er dankte Schulleitung und Elternbeirat, dass sie die Ausbildung ermöglichten und ermutigte die Kinder, ihr Wissen auch anzuwenden. Er wies darauf hin, dass die Grundschule Chamerau die erste Grundschule im Landkreis sei, die bereits Ende der 2. Klasse mit dem Schulsanitätsdienst beginne.

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und BRK wurde mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags durch BRK-Präsident Theo Zellner und Rektorin Claudia Mühlbauer besiegelt.

Bevor jeder Schüler stolz aus den Händen von Theo Zellner sein persönliches Zertifikat in Empfang nahm, erfreuten die Kinder mit einem selbst verfassten Lied zum Thema Schulsanitätsdienst, dessen Refrain lautete: „Ja wir helfen jetzt, ja wir helfen jetzt, dazu sind wir nicht zu klein“, begleitet mit Boomwhackers und Klangstäben.
Zusätzlich zu den Zertifikaten erhielten die Kinder für ihren wertvollen Dienst vom BRK Verbandsrucksäcke sowie Rettungswesten mit dem Aufdruck Schulsanitätsdienst.